Fahne - Liederhort

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Fahne

Links die Vereinsfahne des Liederhorts bei der Fahnenweihe 1985. Seither wurde sie durch drei Bildfelder erweitert, die Meilensteine in der Vereinsgeschichte darstellen (Bild rechts). Vier Felder stehen noch für weitere Highlights im Vereinsleben zur Verfügung.

Auf Initiative unserer Fahnenpatin Frau Annemarie Heller wurde 1984 Dr. Gerold Hirn mit dem Entwurf einer Fahne beauftragt. Diese wurde im Kloster der Dominikanerinnen in Feldkirch-Altenstadt gefertigt und am 15. September 1985 durch Pfarrer Alfred Bachmann geweiht. Die Fahne versteht sich nicht nur als Symbol der Zusammengehörigkeit, sie nimmt auch grafisch Bezug auf die Geschichte des Vereins. Vergangenheit und Zukunft teilen sich die Fahnenfläche, sie ist noch frei für weitere Bildfelder, die das Geschick des Vereins illustrieren werden.  


Ausschnitte aus der Rede von Dr. Gerold Hirn anlässlich der Weihe:

Seit Urzeiten haben sich Menschen ein Zeichen geschaffen, die die Götter und Geister beschwören, die Zusammengehörigkeit von Gruppen anzeigen sowie Macht und Herrschaft verdeutlichen sollen. Diese Insignien wurden auf Stangen getragen, damit sie besser sichtbar waren. Diese Fahnen waren eine Art Talisman, der die Gunst überirdischer Wesen herbeirufen sollte. Als Erfinder der heraldischen Fahne kann König Richard Löwenherz gelten, der während des 3. Kreuzzuges um 1200 3 Löwen auf sein Panier heftete. Damit wurde die Fahne zum Hoheits-, Kampf- und Siegeszeichen. Der Fahne wurden militärische Ehren erwiesen, auf sie leistete der Soldat seinen Eid, sie wurde in die Schlacht getragen. Die Fahne zu hissen bedeutete Eroberung. Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Fahnen geschont, es wurden Ehrenzeichen und Insignien bestandener Schlachten – und seien es nur sängerische – auf ihnen angebracht und Fahnenbänder verliehen. Hier beginnt die Verbindung zu unserer Fahne, sie soll wie ein Poesiealbum ein historisches Dokument sein.
 
Die Fläche teilt sich in Vergangenheit und Zukunft. Zu oberst das Banner der Montforter als Fahne in der Fahne, dann die Schattenburg, Sitz der Grafen und Vögte, später Kaserne und Quartier der Stadtarmen, oftmals niedergebrannt und wieder aufgebaut, ein Symbol für Großfeldkirch, nicht zufällig über dem Bild situiert, welches von Tosters Blick auf die Vereinigungsbrücke und den Margarethenkapf bietet. Erst mit Erstellung der Brücke waren alle Wege zur Vereinigung zwischen Tosters und der Stadt geebnet.

Ein Wahrzeichen des Ortes und der älteste Baum des Landes – die 1000-jährige Eibe. Der Legende nach hat Maria mit dem Kind auf der Flucht nach Ägypten unter dem Baum gerastet. Ein Bild der Hl. Jungfrau mit der Ilge (d.h. Lilie) in der Hand war einst in der Baumkrone verborgen.

Daneben erkennen wir die Burgruine Tosters, einst stolze Burg, die den Egelsee beherrschte. Seit dem Katharinentag 1405, als Feldkircher Bürger gegen den heimischen Adel aufstanden und die Burg niederbrannten, nur noch graue Reminiszenz.

Auch die alte Pfarrkirche zum Hl. Cornelius in der Rüti blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Von Herzog Hunfried aus dem Gefolge Karl des Großen gegründet, stand Kirche und Kloster bald unter der Herrschaft des Feldkircher Grafen Rudolf IV. Da die Tostner Ebene der See überflutete, führten alle Wegverbindungen zwischen Stadt Feldkirch und der Herrschaft Schellenberg an der Kirche vorbei.

Jetzt geht es zur Vereinsgeschichte: 1949 wurde von Hans Schöch ein Männerchor gegründet, mangels Männerstimmen – besonders im Tenor – wurden 1953 auch Damen zugelassen, die sowohl das Klang- als auch das Erscheinungsbild des inzwischen zum Liederhort Tosters gewordenen Vereines aufputzten.

Unter der musikalischen Leitung von Dir. Hardy Schöch wurde die sängerische Qualität des Chores sehr gefördert. Die verwandtschaftliche Verbindung des jetzigen Ehrenvorstandes Pepi Schatzmann wurde genutzt und der Liederhort flog in den Jahren 1973 und 1981 als Botschafter österr. Musik nach Kanada – in Montreal, Toronto und Ottawa füllten die Sänger die größten Häuser. Die Stadt Withby wurde zur Schwesterstadt von Feldkirch, wobei der unvergessene Dr. Helmut Futscher als Taufpate bezeichnet werden kann.

Das Feld mit der Jahreszahl 1985 steht für die Fahnenweihe, die mit der Krönungsmesse von W.A.Mozart in der Pfarrkirche Tosters von Pfarrer Alfred Bachmann vorgenommen wurde.

Das nächste Feld erklärt sich von selbst, es wurde zum 40 jährigen Jubiläum angebracht.

Vater Johann als Gründer und Sohn Hardy Schöch als langjähriger Chorleiter haben wie keine anderen das Werden sowie die Entwicklung des Liederhortes geprägt. An ihre großen Leistungen erinnert das nächste Feld mit den Geburts- sowie Sterbedaten der beiden.

Das letzte Feld wurde anlässlich des 50 jährigen Bestehens des Liederhortes angefertigt.

Welchen Inhalt das nächste Feld haben wird, was die Zukunft bringen wird, ist noch offen. Für jedes volle Jahrzehnt ein Feld anzubringen schien uns zu profan. Aber da der Liederhort trotz vieler anders lautender Gerüchte weiter bestehen bleibt, wird sich auch für den noch freien Platz ein Thema finden.

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